LK BIO
Es war einmal ein Bio-Grundkurs einer Klasse 11, der lebte glücklich und zufrieden. Die Anforderungen, die ihm seine Lehrerin stellte, waren nicht sonderlich hoch, und der Unterricht eignete sich prima zum Anfertigen von Englisch-Hausaufgaben.
Doch eines Tages erhielt der Kurs die Nachricht, daß der zukünftige Leistungskurs unter gleicher Regie arbeiten sollte.
Diese Nachricht wurde unterschiedlich aufgenommen. Die einen freuten sich auf ruhige und streßfreie Biostunden, die anderen
sahen ihren Abi-Durchschnitt in Gefahr, und zweifelten gar an der Kompetenz der LK-Fachlehrerin.
Doch Frau Syndikus stellte sich der Herausforderung und führte ihren Kurs über die Jahre bis zum Abitur. Ihre Schüler konnten sich nicht beklagen. Verspätungen wurden großzügig verziehen, der Unterricht in der siebten Stunde endete - falls er überhaupt richtig anfing - meist so pünktlich, daß alle Busse ohne Eile erreicht werden konnten. Um sich dafür zu revanchieren, gaben die Schüler und Schülerinnen ihrer Lehrerin am Anfang einer jeden Stunde ausreichend Zeit, ihren spannenden Unterricht vorzubereiten. Die Motivation der Schüler hielt Frau Syndikus durch Kuchen- und Getränkespenden aufrecht, und sie hat im Laufe der Jahre ihre Schüler und sogar Piero in ihr Herz geschlossen.
Doch dann kam das Abitur. Auf einmal hatte Frau Syndikus Geheimnisse vor ihren Schülern, und der Unterricht wurde immer öfter von Fragen zu anderen Themen unterbrochen. Daß dabei das Unterrichtskonzept über den Haufen geworfen wurde, störte unsere tapfere Lehrerin nicht im geringsten. Sie diskutierte mit ihren Schülern über frühere Unterrichtsthemen und hatte ein offenes Ohr für alle Fragen von Seiten ihrer Educanden (Anm.d.Red.: Dieses Wort hat der Autor in Pädagogik gelernt!). Durch soviel Engagement von Frau Syndikus wird uns der Bio-LK unvergessen bleiben.
Daniel Beyer
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