Knight Fels ... ein Mann und sein TI-92 kämpfen gegen das Unrecht!
Im Jahre 1996 trug es sich zu, daß durch die Leistungskurswahl der Schüler die
Funktionsschar fk(x) = Lk-Mathe(x) mit 11.2 <= IR <= Abi geschaffen wurde.
Was genau eine Funktionsschar ist, war den zu diesem Zeitpunkt angetretenen
Schülern noch keinesfels klar.
Diese und andere Dinge zu lehren, trat ein Mann namens Hermann Josef Fels von der
Foundation für Rechnen und zum Verfassen von komplizierten Fragestellungen an. Er
beeindruckte uns Schüler zuerst einmal durch seine eigenwillige Interpretation von "lesen".
Zitat: "Lesen ist immer mit Bleistift!"
Das 11.2-Halbjahr zeigte schon, was die Schüler in der Zeit bis zum Abi erwarten sollte.
Der Mann mit den Geheimratsecken und dem etwas schütteren, angegrauten Haar hatte es sich
zur Aufgabe gemacht, seinen Schülern den späteren Einstieg in ein Mathe-Studium so einfach
wie möglich zu machen.
In der 11.2 wurden Zahlenfolgen als Einstieg gewählt und die Differentialrechnung als
Grundlage späteren Stoffes eingeführt. Erschreckenderweise lag aber der Grenzwert der
Schülerfolge derer, die sich doch nicht zu höherer Mathematik berufen fühlten, bei 4! Zu
demselben Ergebnis kommt man, wenn man die Anzahl der Schüler (x = 21) in die Funktion
f11.2(x) = Lk-Mathe einsetzt:
f11.2(21) = 17 !
Mit Ende der 11.2 stand dann also das Stammpersonal fest, daß das Abi auf dem wahrscheinlich
kompliziertesten Weg machen wollte. Auf diesem Weg begleiteten uns immer wieder die Wörter
"Universität" oder "Studium". So war es dann auch nicht verwunderlich, daß ausgerechnet
KNIGHT FELS mit seinen Schülern eine "Studien"-fahrt zur RWTH Aachen unternahm.
Dieser Ausflug und das dauernde Anschleppen irgendwelcher Universitätsbroschüren sollen
den unaufhörlichen Ehrgeiz unseres Paukers aufzeigen, uns das Hochschulleben schmackhaft
zu machen. Man konnte fast schon glauben, daß KNIGHT FELS einen Werbevertrag mit der Uni
Aachen abgeschlossen hatte oder daß er mit dem alles überragenden Mathecomputer TI-92
bestochen wurde.
Dieser TI-92 wurde schon bald zum Alptraum aller Schüler. In diesem Zusammenhang sollte
man auch den Computerraum nennen:
Mit der Wahl des TI-30, der im Funktionsumfang einem Rechenschieber nahekommt, hatte der LK
Mathe den High-Tech-Geräten, die angeblich die Mathematik vereinfachen sollen, den Kampf
angesagt.
H.J. Fels ließ jedoch nichts unversucht, seine Schüler von dem Nutzen solcher Geräte zu
überzeugen. Da er den Computerraum scheinbar sowieso als ein zweites Heim ansieht und
diesen in regelmäßigen Abständen aufzurüsten pflegt, wird er in Untergrundkreisen auch
"Cable Guy" genannt. Sein Outfit und seine dauernde Suche im Kabelwald haben ihm auch den
Beinamen "der Förster" gegeben.
So war es auch nicht weiter verwunderlich, daß er eines Morgens mit "Waidmannsheil" begrüßt
wurde. Alles in allem waren die zweieinhalb Jahre "höhere Mathematik" bei weitem kein
Zuckerschlecken (einige Schüler würden beim nächsten Mal wohl etwas anderes wählen). Aber
solange der Funktionswert zu fAbi(17) gleich 17 ist, braucht sich im Nachhinein keiner zu
beklagen.
Doch ob Knight Fels und sein TI-92 es geschafft haben, einige verlorene Lämmer in die Herde
von Mathematikstudenten einzuführen, bleibt dahingestellt.
Thomas Paßers
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